Das Rauhwollige Pommersche Landschaf
Das Rauhwolliges Pommersches Landschaf (RPL) ist eine mittelgroße, feingliedrige Rasse. Kopf und Beine sind dunkel und unbewollt, ein leichter Stirnschopf ist erlaubt, Zunge und Gaumen sind blau, ein Mehlmaul darf vorkommen. Bei den Böcken ist eine dunkle lange Mähne, die über den Hals bis vorne zur Brust reicht, erlaubt. Die Wolle ist mischwollig, die Farbtöne reichen von blau über blau-grau, grau-blau bis hin zu einem hellen Grau.
Rasseportrait
Das Rauhwollige Pommersche Landschaf (RPL) ist eine mittelgroße, feingliedrige Rasse. Kopf und Beine sind dunkel und unbewollt, ein leichter Stirnschopf ist erlaubt, Zunge und Gaumen sind blau, ein Mehlmaul darf vorkommen. Bei den Böcken ist eine dunkle lange Mähne, die über den Hals bis vorne zur Brust reicht, erlaubt. Die Wolle ist mischwollig, die Farbtöne reichen von blau über blau-grau, grau-blau bis hin zu einem hellen Grau.
Ursprung
Ursprünglich stammt es aus den Küstengebieten der Ostsee. Das Pommernschaf ist ein hervorragender Landschaftspfleger, da es mit kargem Futterangebot sowie Nässe und Trockenheit bestens zurecht kommt. Sein mischwolliges Vlies funktioniert wie ein Regenmantel und sorgt auf Grund seiner Beschaffenheit für ein gute Klimatisierung des Schafes. Die Klauen sind hart und robust.
Eigenarten
Ausgewachsene Böcke können ein Gewicht von 70 bis 80 kg und eine Schulterhöhe von 75 cm erreichen. Die Mutterschafe sind mit 55 bis 65 kg und ca. 60 bis 65 cm Schulterhöhe etwas leichter und kleiner. Beide Geschlechter sind hornlos. Die Pommernschafe haben sehr gute Muttereigenschaften. Sie lammen problemlos und versorgen ihren Nachwuchs hervorragend. Die Lämmer werden mit einem schwarzen, leicht gelocktem Vlies geboren.
Nutzung
Das Pommernschaf ist eine Dreinutzungsrasse, es eignet sich für die Produktion von Wolle, Milch und Fleisch.
Historie*
Aus welchen Schafen die Rauhwolligen Pommerschen Landschafe enstanden ist, darüber streiten sich die Gelehrten. Wer mehr dazu wissen möchte kann gerne auf der Seite der IGRPL weiterstöbern, es lohnt sich.
An die ausgeprägten Fähigkeiten dieser Schafrasse aus kargem Futterangebot bei ungünstigen Haltungsbedingungen Wolle und Fleisch zu produzieren erinnerten sich die Menschen immer dann, wenn in Notzeiten die kleinsten Ressourcen noch genutzt werden sollten. Nach dem zweiten Weltkrieg erfuhr das RPL einen regelrechten Boom.
Anfang der 1950er Jahre gab es in Deutschland ca. 110.000 Schafe, was sicherlich auch mit der Pferch- und Tüderfähigkeit dieser Rasse zu tun hat. Damals hatte fast jedermann mit Kleinstfächen so einen lebenden Woll, Milch und Feischlieferanten vor dem Haus, Eigenversorgung war angesagt. Man denke nur an Omas bzw, Uromas Garten und den ganzen eingekochten Leckereien.
Anfang der 1960er Jahre kam dann der große Einbruch. Ganze drei (!) Rauhwollige Pommersche Landschafe wurden auf einer Landwirtschaftsausstellung ausgestellt.
Anfang der 1980er Jahre forderte eine UN-Resoulution zum Schutz bedrohter Kulturrassen den Erhalt und Fortbestand dieser für den Norden typischen Schafrasse.
1996 gab es lediglich drei Züchter mit einem Bestand von durchschnittlich 100 Mutterschafen.
2021, gibt es ungefähr 1.500 im Herdbuch eingetragene Schafe dieser Rasse. Somit bleibt sie weiterhin gefährdet. Nur zum Vergleich: Wer heute wirtschaftlich arbeiten möchte, hat Herdengrößen von mehreren hundert bis hin zu 1.000 Schafen. Dabei beziehe ich mich nur auf Deutschland. Bundesweit gibt es ca. 1,5 Mio. Schafe, auch hier sind die Zahlen rückläufig.
* Quelle: »Rauhwolliges Pommersches Landschaf, 1982 bis 2002, 20 Jahre erfolgreiche Erhaltungszucht«, Landesschafzuchtverband Mecklenburg-Vorpommern