Unsere Schafhaltung
Unsere Schafe werden das ganze Jahr über draußen gehalten. Schutz vor der Sonne, den Insekten oder auch dem Regen finden sie in eigens dafür aufgestellten, mobilen Weidezelten oder auch unter Bäumen und Büschen, wobei die Schafe die zweite Variante eindeutig vorziehen.
Unsere Mutterschafe bekommen ab Ende Oktober Gesellschaft vom Bock, sodass rund 150 Tage später die ersten Lämmer zur Welt kommen. Pommernschafe haben gute Muttereigenschaften und lammen überwiegend komplikationslos. Meist werden Zwillinge geboren, die bei ihrer Geburt ca. 4 kg wiegen. Das Vlies der Lämmer ist tiefdunkelblau und leicht gelockt. Die ersten zwei bis drei Tage verbringen die Mutterschafe mit ihren Lämmern in einer eigens dafür aufgestellten Box. Hier können die Lämmer den Geruch und die Stimme des Mutterschafes kennenlernen und umgekehrt. Mit dieser frisch gestärkten Bindung geht es dann nach etwa drei Tagen wieder zurück in die Herde.
Spätestens ab der zweiten Lebenswoche werden die Kleinen immer kecker und erkunden ihre Umgebung. Sie bilden Gruppen, spielen miteinander und hüpfen mit ausgelassenen Sprüngen über die Weide. Selbst abgeklärte Mutterschafe lassen sich von der fröhlichen Stimmung anstecken und machen mit. Ein Bild für die Götter!
Im Sommerhalbjahr ernähren sich unsere Schafe von Gras und Kräutern, im Winterhalbjahr von Heu. Die Mutterschafe werden lediglich in den letzten vier Wochen der Trächtigkeit und, falls erforderlich, während der Laktationszeit mit einer Mischung aus Hafer und Rübenschnitzel zugefüttert. Minerale und Salz stehen allen Schafen stets frei zur Verfügung. Eine Fütterung von Soja lehnen wir aus ökologischen Gründen ab.
Die Bocklämmer werden mit der Geschlechtsreife, etwa ab Ende Juli / Anfang August von den Mutterschafen abgesetzt. So behalten wir einen Überblick über verwandtschaftliche Verhältnisse und vermeiden Inzucht. Unsere Deckböcke und die abgesetzten Jungböcke bilden von da an eine „Männer-WG“.
Die weiblichen Lämmer müssen spätestens beim Eintreffen des Deckbockes ebenfalls von den Müttern getrennt werden, da sie noch zu jung sind, um selbst Mütter zu werden. Pommernschafe entwickeln sich etwas langsamer als andere Schafrassen und sind erst mit 18 Monaten zur Zucht zugelassen.
Da die Pommernschafe eine recht kleine Population darstellen, ist eine zu enge Verwandtschaft unbedingt zu vermeiden. Dafür sorgt das Linienrotationsprinzip. Es gibt 7 Linien. Zum Erhalt der genetischen Vielfalt sollte der Deckbock in der Pommernschafzucht alle zwei Jahre gegen einen Bock aus einer anderen Linie ausgetauscht werden.
Von unseren Jungböcken behalten wir die vielversprechendsten Exemplare und hoffen, sie im darauffolgenden Jahr auf der Körung vorstellen zu können. Die anderen Bocklämmer bringen wir zum Schlachter. Das tun wir schweren Herzens, aber für den Erhalt einer jungen, fitten Mutterschafherde sind Zucht und Selektion unerlässlich. Also: falls jemand ein paar männliche, Wolle spendende Rasenmäher sein eigen nennen möchte und dafür Zeit und Platz hat …
Bei den Arbeiten rund ums Schaf sind wir immer vorne mit dabei. Einzig die Schafschur, die einmal jährlich stattfindet, lassen wir von einem professionellen Schafscherer erledigen. Ansonsten heißt es: Klauen pflegen, Zäune stecken, Geräte, Minerale, Salz und Wasser schleppen (tatsächlich trägt man ziemlich vieles durch die Gegend). Kontrollieren der Zäune, bauen der Heumiete für den Winter etc.